Am Freitag, dem 16. Mai 2025 wurden in Straßburg in der Rue des Grandes Arcades Stolpersteine für ein deutsch-französisches Männerpaar verlegt.
Der deutsche Polizist Josef Martus aus Kirrlach im Kreis Karlsruhe und der Straßburger Eugène Eggermann lernten sich in der von den Deutschen besetzten französischen Stadt zur Zeit des Nationalsozialismus kennen und lieben. Beide kamen im März 1942 in Untersuchungshaft. Josef Martus konnte fliehen und auch Eugène Eggermann vorübergehend aus dem Gefängnis befreien. Am 1. April wurden beide wieder verhaftet. Am 10. August 1942 wurde Josef Martus auf der Stuttgarter Dornhalde hingerichtet.
Der Historiker Frédéric Stroh hat die Geschichte der beiden erforscht und die Verlegung initiiert. Durch die Verbindung nach Stuttgart wurde sie aber auch – bereits seit 2015 – von Ralf Bogen und Werner Biggel vom Projekt „Der Liebe wegen“ aufgearbeitet.
Für das Gedenken an dieses deutsch-französische Paar waren einige Personen aus Stuttgart angereist (siehe Foto), darunter als Vertreterin der Stadt, Béatrice Olgun-Lichtenberg (Abteilung für Chancengleichheit der Landeshauptstadt Stuttgart). Durch die gemeinsam gestaltete Zeremonie wurde an diesem Tag die Städtepartnerschaft zwischen Straßburg und Stuttgart lebendig.
Foto: Floriane Varieras (stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Straßburg), Béatrice Olgun-Lichtenberg (Abteilung für Chancengleichheit der Landeshauptstadt Stuttgart), Martin Zerrinius (Vorstand von VelsPolSÜD), Richard Aboaf (Präsident des Vereins „Stolpersteine 67“), Ralf Bogen (Projekt „Der Liebe wegen“), Ute Hechtfischer (Stuttgarter Stolperstein-Initiativen), Frédéric Stroh (Historiker) (Foto: privat)
Für die Stuttgarter Stolperstein-Initiativen war das eine schöne Gelegenheit, den Präsidenten des Vereins „Stolperstein 67“, Richard Aboaf, kennenzulernen, und sich mit den Aktiven der Partnerstadt zu vernetzen.
In Straßburg und im Departement Bas Rhin werden seit 2019 Stolpersteine verlegt, im gleichen Jahr gründete sich der Verein „Stolpersteine 67“.
Ein ausführlicher Bericht über die Zeremonie und die einzelnen Reden findet sich auf der Seite des Projekts „Der Liebe wegen“.