Gudrun D. Greth (Stolperstein-Initiative Stuttgart-Ost) bekundet ihre Solidarität mit der Pforzheimer Stolperstein-Initiative mit den folgenden Worten:
Mit Entsetzen haben wir heute Morgen den Artikel in der Stuttgarter Zeitung “Judenfeindliche Beschimpfungen bei Stolperstein-Verlegung” gelesen.
In Gedanken sind wir bei Euch und bei den Menschen, die bei der Verlegung von Stolpersteinen für ihre Angehörigen antisemitische Beschimpfungen erleben mussten.
Ihr hattet die Verlegung als wertschätzende Gedenkveranstaltung vorbereitet, Gäste eingeladen und mit ihnen zusammen die Menschen, die in der NS-Zeit verfolgt wurden, wieder ins Gedächtnis ihrer Stadt gebracht.
Wir verurteilen die antisemitische Störung, eine schlimme Hasstat, schärfstens und hoffen, dass der Täter gefasst werden kann.
Wir schämen uns, dass Menschen, die extra aus Israel angereist sind, um im Land der Tat und der Täter ihren Angehörigen zu gedenken, einen solchen Angriff erleben mussten, der sicherlich tiefgreifende Spuren hinterlässt.
Wir sind in Gedanken an Eurer Seite, die Ihr unermüdlich weitermacht, damit junge Menschen aus der Geschichte so lernen können, damit die Geschichte sich nicht wiederholt, sondern dass eine humanistische Gesellschaft aus einer bewusst verarbeiteten Erinnerung entstehen kann. Mit den Schülerinnen und Schüler, die diese Tat miterleben mussten, werdet Ihr viel zu reden haben – mögen die Gespräche eine Chance auch für die Fortsetzung Eurer Arbeit sein.
Wir hoffen sehr, dass diese Tat viele Menschen in Pforzheim und anderswo aufrüttelt, so dass sie sich gegen jegliche Form von Faschismus wenden und damit Rechten keine Chance geben.
Möge die Tat auch Anlass sein für die Stadt Pforzheim, Eure ehrenamtliche Arbeit mehr und intensiver zu unterstützen.
Eure ehrenamtliche Arbeit ist so wichtig, dankenswert – bleibt weiterhin so engagiert!
Mit solidarischen Grüßen im Namen der Stolperstein-Initiative Stuttgart-Ost
Gudrun D. Greth
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Die Koordination der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen schließt sich dem vollumfänglich an.
Artikel in der Stuttgarter Zeitung vom 29.5.2024