Marta Bliesemann Schickardtstr. 25
Marta Bliesemann wurde als viertes von acht Kindern am 31. März 1908 in Winnenden geboren.
Drei der Geschwister starben schon kurz nach der Geburt.
Im Familienregister ist vermerkt, dass die Familie 1923 nach Stuttgart zog.
Im Juni 1927 wurde sie im Bürgerhospital Stuttgart eingewiesen, von dort wurde sie nach
Winnental gebracht.
Im Jahr 1940 taucht ihr Name auf der Verlegungsliste für den 30. Mai der Anstalt auf.
Ob die Angehörigen einen der damals üblichen „Trostbriefe“ erhalten haben?
Die verwendeten Phrasen in diesen Briefen waren sicher kein Trost:
„Bei der Art ihres unheilbaren Leidens ist ihr Tod nur als Erlösung für sie anzusehen.
Möge Ihnen diese Gewissheit zum Troste gereichen…“
Die Todesursachen waren ebenso gefälscht wie die Sterbeorte. Die Opfer waren eingeäschert worden wegen „der hier herrschenden Seuchengefahr“.
Für die Zusendung der Urnen, angeblich mit der Asche der Angehörigen, mussten die
Hinterbliebenen ebenso bezahlen wie für die Zusendung der Kleidungsstücke und persönlichen Gegenstände.
Text & Recherche: Elke Martin für Initiative Stolpersteine Stuttgart-Süd.
STOLPERBLICK - StolperKunst in Corona-Zeiten
Künstler*innen bleiben gerade auch in diesen Zeiten präsent und begegnen einem konkreten Stuttgarter Stolperstein oder einem anderen Ort, der in Stuttgart an die Verfolgungen in der NS-Zeit erinnert
http://www.stolperkunst.de/stolperblick-stolperkunst-in-coronazeiten/
Silke Arning auf SWR2 über das Los der Zwangsarbeiter im Lager auf der Schlotwiese
StolperKunst belebt Erinnerung
...ein Projekt der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen gegen Geschichtsvergessenheit!
Warum Stolpersteine?
Für Hannelore Levi und ihre Eltern Berta und Ernst, letztere 1942 in Riga ermordet, wurden im Herbst 2017 Stolpersteine in Stuttgart verlegt. Pip McCosh (*1965, Neuseeland), Tochter von Hannelore Levi (*1928, Stuttgart, gest. 2012, Neuseeland) schrieb am 22. Januar 2018 eine e-mail, die anschaulich zeigt, dass Stolpersteine ihre Schleifen bis ins Hier und Jetzt ziehen...
Übersichtskarte der Stolpersteine
in der Reihe TÜBINGER JUDAISTISCHE STUDIEN erschienen:
Briefe zur JÜDISCHEN EHEVERMITTLUNG 1911-1921
Publikationen aus dem Stuttgarter Norden
Broschüre über „Else Kahn, geb. Jeselsohn. Nachgetragene Würde – nachgetragene Liebe. Eine Lebensgeschichte“
Broschüre „Der Killesberg unterm Hakenkreuz"
Der Stuttgarter "Judenladen": Ein fast vergessenes Stück Stuttgarter Stadtgeschichte
Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern
Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier
Das jüdische Zwangsaltenheim in Eschenau und seine Bewohner
Herausgegeben von Martin Ulmer und Martin Ritter
Aus dem KZ Theresienstadt: "Was mich aufrecht erhielt, war die Post ..."
Postkarten aus Theresienstadt von Gertrud Nast-Kolb an ihre Tochter Ilse in Stuttgart (1944-1945)
heraus-gegeben von Margot Weiß
Verlegt
Krankenmorde 1940-41 am Beispiel der Region Stuttgart
heraugegeben von Elke Martin
Ernst Köhler
im August 1940 in Grafeneck ermordet - weil er krank war
weiter
Walter, Hanna, Sofie, Rose, Erich, Auguste, Albert und Werner Levi
die ganze Familie wurde von den Nazis auf erschreckend gründliche Weise vernichtet weiter
Max und Mathilde Henle
Letzter frei gewählter Wohnort:
Hohentwielstrasse 146 B, Stuttgart Süd
Lydia Heilborn und ihre Tochter Gertrud
die Tochter in Grafeneck ermordet, die Mutter in Theresienstadt weiter
Hermine Wertheimer
zwangsevakuiert, deportiert und enteignet weiter