Ella Heimberger
Ella Heimberger, von 1936 bis 1941 Bewohnerin des Hauses Wiederholdstraße 23, wurde am 18.06. 1883 in Bruchsal geboren. Sie war lange Zeit Lehrerin in Stuttgart.
Als Jüdin waren ihr schon bald die Folgen der Nazipolitik gegen die Juden klar geworden, und sie war so mutig, einen Fluchtversuch zu wagen. Dieser scheiterte, und sie wurde noch im November 1941 von der Gestapo in ihrer Wohnung verhaftet und vermutlich ins Gestapo-Gefängnis „Hotel Silber“ in der Dorotheenstraße 10 verbracht.
Seitdem ist sie, wie es im Amtsdeutsch heißt, „verschollen“. Anders als die meisten jüdischen Opfer in Stuttgart wurde sie nicht deportiert; wo und wie sie ums Leben kam, bleibt offen. Kein amtlicher Eintrag bekundet ihren Tod. Die Aktenlage ist äußerst dürftig: im Hauptstaatsarchiv existieren zwei kleine, handgeschriebene Zettel, auf denen sie (noch) in der Liste der Versorgungsempfänger vom 24.1.1942 als Hauptlehrerin a. D. mit einem Ruhegehalt von 185,86 RM aufgeführt wird. Ein letztes Lebenszeichen von ihr ist ein Brief an ihren Onkel Franz Munz, datiert vom 17.11.1941. Am Schluss heißt es dort:
… „Onkel Franz, dies (ist) unser Abschied für dieses Leben. Ich bin zu gescheit, um nicht zu ahnen, was mir bevorsteht. ------ E. H.“
Als unverheiratete Frau ohne Kinder verliert sich ihre Spur, ein Wiedergutmachungsantrag für sie wurde nicht gestellt, die Akten sagen nichts darüber aus, wann, wo und unter welchen Umständen sie verstarb.
STOLPERBLICK - StolperKunst in Corona-Zeiten
Künstler*innen bleiben gerade auch in diesen Zeiten präsent und begegnen einem konkreten Stuttgarter Stolperstein oder einem anderen Ort, der in Stuttgart an die Verfolgungen in der NS-Zeit erinnert
http://www.stolperkunst.de/stolperblick-stolperkunst-in-coronazeiten/
Silke Arning auf SWR2 über das Los der Zwangsarbeiter im Lager auf der Schlotwiese
StolperKunst belebt Erinnerung
...ein Projekt der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen gegen Geschichtsvergessenheit!
Warum Stolpersteine?
Für Hannelore Levi und ihre Eltern Berta und Ernst, letztere 1942 in Riga ermordet, wurden im Herbst 2017 Stolpersteine in Stuttgart verlegt. Pip McCosh (*1965, Neuseeland), Tochter von Hannelore Levi (*1928, Stuttgart, gest. 2012, Neuseeland) schrieb am 22. Januar 2018 eine e-mail, die anschaulich zeigt, dass Stolpersteine ihre Schleifen bis ins Hier und Jetzt ziehen...
Übersichtskarte der Stolpersteine
in der Reihe TÜBINGER JUDAISTISCHE STUDIEN erschienen:
Briefe zur JÜDISCHEN EHEVERMITTLUNG 1911-1921
Publikationen aus dem Stuttgarter Norden
Broschüre über „Else Kahn, geb. Jeselsohn. Nachgetragene Würde – nachgetragene Liebe. Eine Lebensgeschichte“
Broschüre „Der Killesberg unterm Hakenkreuz"
Der Stuttgarter "Judenladen": Ein fast vergessenes Stück Stuttgarter Stadtgeschichte
Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern
Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier
Das jüdische Zwangsaltenheim in Eschenau und seine Bewohner
Herausgegeben von Martin Ulmer und Martin Ritter
Aus dem KZ Theresienstadt: "Was mich aufrecht erhielt, war die Post ..."
Postkarten aus Theresienstadt von Gertrud Nast-Kolb an ihre Tochter Ilse in Stuttgart (1944-1945)
heraus-gegeben von Margot Weiß
Verlegt
Krankenmorde 1940-41 am Beispiel der Region Stuttgart
heraugegeben von Elke Martin
Ernst Köhler
im August 1940 in Grafeneck ermordet - weil er krank war
weiter
Walter, Hanna, Sofie, Rose, Erich, Auguste, Albert und Werner Levi
die ganze Familie wurde von den Nazis auf erschreckend gründliche Weise vernichtet weiter
Max und Mathilde Henle
Letzter frei gewählter Wohnort:
Hohentwielstrasse 146 B, Stuttgart Süd
Lydia Heilborn und ihre Tochter Gertrud
die Tochter in Grafeneck ermordet, die Mutter in Theresienstadt weiter
Hermine Wertheimer
zwangsevakuiert, deportiert und enteignet weiter