Über Selma und Osias Dicker gibt es leider kaum Informationen ...
Selma Dicker, geb. Spindel wurde am 16. Dezember 1892 in Dora in Polen geboren.
Auch Osias stammt aus dem Osten. Er wurde am 15. August 1886 in Jasina/C.S.R. geboren. Osias war von Beruf Kaufmann und besaß später in Stuttgart eine Lumpenhandlung.
Zunächst lebten die Dickers in Ungarn, wo am 30. Oktober 1914 der älteste Sohn Hermann geboren wurde. Er besuchte in Stuttgart von 1920 bis 1932 ein Gymnasium und von 1932 bis 1936 das Hildesheimer-Rabbiner-Seminar in Berlin. 1937 wurde er von der Universität Zürich zum Dr. phil. promoviert. 1943 wurde er Militärgeistlicher in der US-Armee, erhielt verschiedene militärische Auszeichnungen und wurde 1967 als Oberstleutnant entlassen.
Die Dickers hatten noch drei weitere Kinder: Jenni, geb. am 28. Oktober 1919, Joseph, geb. am 19. Februar 1926 und Albert, geb. am 25. Juni 1931.
Selma und Osias Dicker wurden am 1. Dezember 1941 vom Killesberg aus nach Riga deportiert und sind dort am 26. März 1942 ermordet worden. Am 23. September 2005 erhielten sie vor ihrem Haus in der Heusteigstraße 17 zwei Kleindenkmale.
Wer Hinweise zur Biografie oder Bilder von diesen beiden Stuttgartern hat, wendet sich bitte an die Stolpersteininitiative Mitte.
Recherche und Text: Franz Hergenröder, Stuttgart
Spender/Pate:
für Osias Dicker: Robert Endreß, Weinstadt,
für Selma Dicker: Rainer Krieger, Stuttgart.
ZEITGENOSSE DEMNIG
Für die SWR-2-Reihe "Zeitgenossen" hat Andreas Langen mit Gunter Demnig, Erfinder der Stolpersteine, gesprochen...
Podcast "gedenkworte" Akademie für gesprochenes Wort - Uta-Kutter- Stiftung und Initiative Stolpersteine Stuttgart-Ost
Das Sprecherensemble der Akademie für gesprochenes Wort spricht die Geschichte der Personen hinter den Stoplersteinen. Ein gemeinsames Projekt der Akademie für gesprochenes Wort und der Initiative Stolpersteine Stuttgart-Ost
STOLPERBLICK - StolperKunst in Corona-Zeiten
Künstler*innen bleiben gerade auch in diesen Zeiten präsent und begegnen einem konkreten Stuttgarter Stolperstein oder einem anderen Ort, der in Stuttgart an die Verfolgungen in der NS-Zeit erinnert
http://www.stolperkunst.de/stolperblick-stolperkunst-in-coronazeiten/
Silke Arning auf SWR2 über das Los der Zwangsarbeiter im Lager auf der Schlotwiese
StolperKunst belebt Erinnerung
...ein Projekt der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen gegen Geschichtsvergessenheit!
Warum Stolpersteine?
Für Hannelore Levi und ihre Eltern Berta und Ernst, letztere 1942 in Riga ermordet, wurden im Herbst 2017 Stolpersteine in Stuttgart verlegt. Pip McCosh (*1965, Neuseeland), Tochter von Hannelore Levi (*1928, Stuttgart, gest. 2012, Neuseeland) schrieb am 22. Januar 2018 eine e-mail, die anschaulich zeigt, dass Stolpersteine ihre Schleifen bis ins Hier und Jetzt ziehen...
Übersichtskarte der Stolpersteine
in der Reihe TÜBINGER JUDAISTISCHE STUDIEN erschienen:
Briefe zur JÜDISCHEN EHEVERMITTLUNG 1911-1921
Publikationen aus dem Stuttgarter Norden
Broschüre über „Else Kahn, geb. Jeselsohn. Nachgetragene Würde – nachgetragene Liebe. Eine Lebensgeschichte“
Broschüre „Der Killesberg unterm Hakenkreuz"
Der Stuttgarter "Judenladen": Ein fast vergessenes Stück Stuttgarter Stadtgeschichte
Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern
Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier
Das jüdische Zwangsaltenheim in Eschenau und seine Bewohner
Herausgegeben von Martin Ulmer und Martin Ritter
Aus dem KZ Theresienstadt: "Was mich aufrecht erhielt, war die Post ..."
Postkarten aus Theresienstadt von Gertrud Nast-Kolb an ihre Tochter Ilse in Stuttgart (1944-1945)
heraus-gegeben von Margot Weiß
Verlegt
Krankenmorde 1940-41 am Beispiel der Region Stuttgart
heraugegeben von Elke Martin
Ernst Köhler
im August 1940 in Grafeneck ermordet - weil er krank war
weiter
Walter, Hanna, Sofie, Rose, Erich, Auguste, Albert und Werner Levi
die ganze Familie wurde von den Nazis auf erschreckend gründliche Weise vernichtet weiter
Max und Mathilde Henle
Letzter frei gewählter Wohnort:
Hohentwielstrasse 146 B, Stuttgart Süd
Lydia Heilborn und ihre Tochter Gertrud
die Tochter in Grafeneck ermordet, die Mutter in Theresienstadt weiter
Hermine Wertheimer
zwangsevakuiert, deportiert und enteignet weiter