Ilse Bloch
Am 04. Januar 1914 wurde Ilse Bloch, geborene Löwenstein, in Tübingen geboren.
Nach Stuttgart zog sie am 14.12.1941, zunächst in die Hospitalstraße 36 (laut Erfassungsbogen im Staatsarchiv Stuttgart). Sie heiratete am 18. Mai 1942 den Kaufmann Oskar Eugen Bloch.
Aus einem Brief, den Ilse Bloch am 3. März 1943 an die Angehörigen einer Arbeitskollegin schrieb, geht hervor, daß sie in einem Büro beschäftigt war und viel mit dem "Abwanderungstransport vom 1. März" zu tun hatte. Heute wissen wir, daß dies ein Deportationstransport war, der für alle "Teilnehmer" mit dem Tod in Auschwitz endete.
Sie selbst mußte noch nach Oberdorf umziehen und wurde am 18. Juni 1943 mit ihrem Ehemann nach Theresienstadt deportiert. Der Weitertransport nach Auschwitz erfolgte am 23. Oktober 1944. Sie wurde vermutlich sofort ermordet.
Zu ihrer Erinnerung wird für Ilse Bloch und ihren Ehemann Oskar vor dem Haus in der Johannesstraße 66 ein Stolperstein verlegt. Sie hat wahrscheinlich nie in diesem Haus gewohnt.
Ilse Bloch wurde 30 Jahre alt.
Margot Weiß/ November 2006/ Stolpersteininitiative Stuttgart- West
Grundlagen der Recherche: s. Kurztext Lina Bloch.
STOLPERBLICK - StolperKunst in Corona-Zeiten
Künstler*innen bleiben gerade auch in diesen Zeiten präsent und begegnen einem konkreten Stuttgarter Stolperstein oder einem anderen Ort, der in Stuttgart an die Verfolgungen in der NS-Zeit erinnert
http://www.stolperkunst.de/stolperblick-stolperkunst-in-coronazeiten/
Silke Arning auf SWR2 über das Los der Zwangsarbeiter im Lager auf der Schlotwiese
StolperKunst belebt Erinnerung
...ein Projekt der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen gegen Geschichtsvergessenheit!
Warum Stolpersteine?
Für Hannelore Levi und ihre Eltern Berta und Ernst, letztere 1942 in Riga ermordet, wurden im Herbst 2017 Stolpersteine in Stuttgart verlegt. Pip McCosh (*1965, Neuseeland), Tochter von Hannelore Levi (*1928, Stuttgart, gest. 2012, Neuseeland) schrieb am 22. Januar 2018 eine e-mail, die anschaulich zeigt, dass Stolpersteine ihre Schleifen bis ins Hier und Jetzt ziehen...
Übersichtskarte der Stolpersteine
in der Reihe TÜBINGER JUDAISTISCHE STUDIEN erschienen:
Briefe zur JÜDISCHEN EHEVERMITTLUNG 1911-1921
Publikationen aus dem Stuttgarter Norden
Broschüre über „Else Kahn, geb. Jeselsohn. Nachgetragene Würde – nachgetragene Liebe. Eine Lebensgeschichte“
Broschüre „Der Killesberg unterm Hakenkreuz"
Der Stuttgarter "Judenladen": Ein fast vergessenes Stück Stuttgarter Stadtgeschichte
Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern
Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier
Das jüdische Zwangsaltenheim in Eschenau und seine Bewohner
Herausgegeben von Martin Ulmer und Martin Ritter
Aus dem KZ Theresienstadt: "Was mich aufrecht erhielt, war die Post ..."
Postkarten aus Theresienstadt von Gertrud Nast-Kolb an ihre Tochter Ilse in Stuttgart (1944-1945)
heraus-gegeben von Margot Weiß
Verlegt
Krankenmorde 1940-41 am Beispiel der Region Stuttgart
heraugegeben von Elke Martin
Ernst Köhler
im August 1940 in Grafeneck ermordet - weil er krank war
weiter
Walter, Hanna, Sofie, Rose, Erich, Auguste, Albert und Werner Levi
die ganze Familie wurde von den Nazis auf erschreckend gründliche Weise vernichtet weiter
Max und Mathilde Henle
Letzter frei gewählter Wohnort:
Hohentwielstrasse 146 B, Stuttgart Süd
Lydia Heilborn und ihre Tochter Gertrud
die Tochter in Grafeneck ermordet, die Mutter in Theresienstadt weiter
Hermine Wertheimer
zwangsevakuiert, deportiert und enteignet weiter