Anna Robertson
Anna Robertson wurde als Anna Käfer am 13. Januar 1893 in Stuttgart geboren. Sie wurde evangelisch getauft. Ihre Eltern waren der Fabrikschmied Gottlob Käfer und seine Ehefrau Marie, geborene Bürkle. Die Familie wohnte in der Einkornstraße 28.
Anna hatte zwei Brüder, Eugen und Gustav, die zwar Arbeitsstellen hatten, aber beide psychopathisch auffällig waren. Auch der Vater Gottlob Käfer litt an einer psychischen Erkrankung und verstarb daran nach einem Selbstmordversuch. Allein die Mutter Marie Käfer war gesund.
Anna war in der Gaisburger und der Ostheimer Schule eine gute Schülerin.
Nach ihrer Heirat und Ehescheidung wohnte Anna seit 1922 wieder bei ihrer Mutter in der Einkornstraße 28.
Im Oktober/November 1928 war sie im Katharinenhospital stationär in ärztlicher Behandlung. Nach einem Selbstmordversuch wurde sie ins Bürgerhospital eingeliefert, das Schizophrenie feststellte. Im April 1929 folgte ihre Einweisung nach Winnenden in die staatliche Heil- und Pflegeanstalt Winnental.
1939 bereitete die Regierung die Beseitigung von 70.000 psychisch Kranken im Reich vor. Die Anstaltsleitung von Winnental setzte Anna auf die Liste der möglichen Todeskandidaten. Am 24. Juni 1940 wurde sie zusammen mit weiteren Patienten in die Tötungsanstalt Grafeneck "verlegt" und am gleichen Tag in der Gaskammer ermordet.
Der Stolperstein für Anna Robertson wurde am 23.05.2015 gesetzt.
Die Inschrift lautet:
HIER WOHNTE
ANNA ROBERTSON
GEB. KÄFER
JG. 1893
EINGEWIESEN 1929
HEILANSTALT WINNENTAL
'VERLEGT' 24.6.1940
GRAFENECK
ERMORDET 24.6.1940
AKTION T4
Recherche und Text: Stolperstein-Initiative Stuttgart-Ost
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Das jüdische Zwangsaltenheim in Eschenau und seine Bewohner
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im August 1940 in Grafeneck ermordet - weil er krank war
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