Rudolf und Hermine Levi
Breitlingstraße 33
Rudolf Levi wurde am 07. März 1863 geboren, seine Frau Hermine, geborene Levy, am 21. November 1873. Das Ehepaar hatte keine Kinder und lebte in Hechingen. Rudolf gehörte zur Hechinger Verwandtschaft Albert Einsteins und beherbergte ihn mehrmals bei seinen Besuchen. Zusammen mit Emil Weil war Rudolf Levi Vorstandsvorsitzender der Hechinger Zwirnerei und Nähfadenfabrik Julius Levi & Co. AG. Zeitweise war er als Präsident der Handelskammer tätig.
Im März 1937 wurde die Firma in eine Kommanditgesellschaft mit Levi und Weil als persönlich haftenden Gesellschaftern umgewandelt. Am 01.Juni 1938 wurde sie zwangsweise an die J.J.Anner OHG aus Reutlingen verkauft. Zwangsverkauft wurden auch ein Wohnhaus in der Kelterstraße 57 und ein Gemüsegarten in den Hahnwiesen.
Nach dem Verkauf lebte das Ehepaar vom verbliebenen Vermögen. Hermine starb am 14. Februar 1941. Rudolf musste im Herbst 1941 nach Dellmensingen (im heutigen Alb-Donau-Kreis) umziehen. Das war einer der Orte, in denen die Behörden die aus den größeren Städten Württembergs vertriebenen Juden konzentrierten, bevor sie sie der Vernichtung zuführten. Am 22. August 1942 wurde Rudolf Levi nach Theresienstadt gebracht. Dort kam er wenig später am 22.Oktober 1942 ums Leben.
Die Stolpersteine für Hermine und Rudolf Levi tragen folgende Inschrift:
HIER WOHNTE HIER WOHNTE
HERMINE LEVI RUDOLF LEVI
GEB. LEVY JG. 1863
JG. 1873 DEPORTIERT
TOT 1941 THERESIENSTADT
ERMORDET 22.10.1942
Recherche und Text: Stolperstein-Initiative Stuttgart-Ost
ZEITGENOSSE DEMNIG
Für die SWR-2-Reihe "Zeitgenossen" hat Andreas Langen mit Gunter Demnig, Erfinder der Stolpersteine, gesprochen...
Podcast "gedenkworte" Akademie für gesprochenes Wort - Uta-Kutter- Stiftung und Initiative Stolpersteine Stuttgart-Ost
Das Sprecherensemble der Akademie für gesprochenes Wort spricht die Geschichte der Personen hinter den Stoplersteinen. Ein gemeinsames Projekt der Akademie für gesprochenes Wort und der Initiative Stolpersteine Stuttgart-Ost
STOLPERBLICK - StolperKunst in Corona-Zeiten
Künstler*innen bleiben gerade auch in diesen Zeiten präsent und begegnen einem konkreten Stuttgarter Stolperstein oder einem anderen Ort, der in Stuttgart an die Verfolgungen in der NS-Zeit erinnert
http://www.stolperkunst.de/stolperblick-stolperkunst-in-coronazeiten/
Silke Arning auf SWR2 über das Los der Zwangsarbeiter im Lager auf der Schlotwiese
StolperKunst belebt Erinnerung
...ein Projekt der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen gegen Geschichtsvergessenheit!
Warum Stolpersteine?
Für Hannelore Levi und ihre Eltern Berta und Ernst, letztere 1942 in Riga ermordet, wurden im Herbst 2017 Stolpersteine in Stuttgart verlegt. Pip McCosh (*1965, Neuseeland), Tochter von Hannelore Levi (*1928, Stuttgart, gest. 2012, Neuseeland) schrieb am 22. Januar 2018 eine e-mail, die anschaulich zeigt, dass Stolpersteine ihre Schleifen bis ins Hier und Jetzt ziehen...
Übersichtskarte der Stolpersteine
in der Reihe TÜBINGER JUDAISTISCHE STUDIEN erschienen:
Briefe zur JÜDISCHEN EHEVERMITTLUNG 1911-1921
Publikationen aus dem Stuttgarter Norden
Broschüre über „Else Kahn, geb. Jeselsohn. Nachgetragene Würde – nachgetragene Liebe. Eine Lebensgeschichte“
Broschüre „Der Killesberg unterm Hakenkreuz"
Der Stuttgarter "Judenladen": Ein fast vergessenes Stück Stuttgarter Stadtgeschichte
Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern
Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier
Das jüdische Zwangsaltenheim in Eschenau und seine Bewohner
Herausgegeben von Martin Ulmer und Martin Ritter
Aus dem KZ Theresienstadt: "Was mich aufrecht erhielt, war die Post ..."
Postkarten aus Theresienstadt von Gertrud Nast-Kolb an ihre Tochter Ilse in Stuttgart (1944-1945)
heraus-gegeben von Margot Weiß
Verlegt
Krankenmorde 1940-41 am Beispiel der Region Stuttgart
heraugegeben von Elke Martin
Ernst Köhler
im August 1940 in Grafeneck ermordet - weil er krank war
weiter
Walter, Hanna, Sofie, Rose, Erich, Auguste, Albert und Werner Levi
die ganze Familie wurde von den Nazis auf erschreckend gründliche Weise vernichtet weiter
Max und Mathilde Henle
Letzter frei gewählter Wohnort:
Hohentwielstrasse 146 B, Stuttgart Süd
Lydia Heilborn und ihre Tochter Gertrud
die Tochter in Grafeneck ermordet, die Mutter in Theresienstadt weiter
Hermine Wertheimer
zwangsevakuiert, deportiert und enteignet weiter