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Max Böhm, Franklinstr. 6

Max Böhm wurde am 30.11.1871 in Hindenburg geboren. Er war Kaufmann und 30 Jahre verheiratet mit der Nichtjüdin Karoline, geborene Groh und spätere Müller. Das Ehepaar wohnte seit 1930 in der Jägerstraße 6 (heute Franklinstraße) in Zuffenhausen. Dort hatte Max Böhm auch sein Textilgeschäft.

Nach der Machtergreifung 1933 entdeckte die Frau, „dass sie unmöglich mit einem Juden zusammen leben kann“. (Zitat: Louis Grünberger, Neffe des Opfers). Die Ehe wurde geschieden, das Haus am 22.5.1936 verkauft. Max Böhm wurde aus Zuffenhausen vertrieben und musste vor seiner Deportation nach Theresienstadt am 22.8.1942 noch in mehreren sog. „Judenhäusern“ wohnen: u.a. in der Rotebühlstraße 1A, der Hospitalstraße 34, der Wielandstraße 17 und der Kernerstraße 11.

Er wurde in Treblinka ermordet. Treblinka war eines der größten Vernichtungslager. Hier wurden ca. 750.000 Menschen aus ganz Europa vom Juli 1942 bis Oktober 1943 in Gaskammern ermordet. Nach 1945, als der Neffe von Max Böhm Wiedergutmachungsansprüche stellte, erklärte die ehemalige Ehefrau, dass es keinen Druck auf ihn gegeben habe, das Haus zu verkaufen. Der Entschädigungsanspruch wurde zurückgewiesen.

Am 29. September 2008 wurde in der Franklinstraße 6 ein Stolperstein für Max Böhm verlegt. Die Inschrift lautet:

HIER WOHNTE
MAX BÖHM
JG. 1871
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET IN
TREBLINKA

Recherche und Text: Inge Möller, Stolperstein-Initiative Stuttgart-Zuffenhausen
Quellen: Staatsarchiv Ludwigsburg