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Stolpersteine für Stuttgart im April 2006

Stolpersteine für Stuttgart ? Verlegung erstmals auch in Birkach, Bad Cannstatt, Obertürkheim und Wangen

Am Freitag, den 28. April 2006 und am Samstag, den 29. April 2006 wird der Kölner Künstler Gunter Demnig die nächste Serie von 44 Stolpersteinen in Stuttgart verlegen.

Mit seiner Idee, vor den Wohnhäusern der Naziopfer eine kleine Messingplakette mit Namen, Geburtsjahr, Todesjahr und Todesort in den Gehweg einzulassen, möchte er auf das grausame Schicksal von Einzelpersonen hinweisen, die dort einmal gelebt haben und ihren Lebensmittelpunkt hatten.

Inzwischen haben sich in den meisten Stuttgarter Stadtbezirken Stolperstein-Initiativen gebildet. Viele Stolpersteine könnten verlegt werden, bei weitem nicht alle Vorschläge können schon jetzt im April berücksichtigt werden; erstmals werden nun auch in Birkach, Bad Cannstatt, Obertürkheim und Wangen Stolpersteine verlegt werden. Ebenfalls neu ist, dass dabei mit den Steinen für Otto, Sonja, Thomas und Albert Kurz in Bad Cannstatt an vier Sinti-Kinder und mit dem Stein für Rudolf Jehle in Wangen an einen erschossenen Deserteur erinnert wird. Dazu kommen weitere Steine in Degerloch und in den 5 Innenstadtbezirken (West, Nord, Mitte, Süd und Ost). Die Warteliste für den nächsten Termin im Herbst dieses Jahres ist lang.

Demnig hat an den ausgesuchten 26 Stellen einen eng bemessenen Zeitplan einzuhalten, an dem zum Teil vor Ort geplanten Rahmenprogramm mit Schulklassen, Paten, überlebenden Verwandten der geehrten Opfer (u.a. werden in Nord, Degerloch und Bad Cannstatt Gäste aus New York, Israel und Paris erwartet), mit Nachbarn und Zeitzeugen kann er deshalb jeweils nur kurz teilnehmen. Die Verlegung ist auch dieses Mal gut vorbereitet und wird zügig vonstatten gehen, die Steine sind nach einer Viertelstunde in den Gehweg eingelassen; die Initiativen sorgen für einen reibungslosen Ablauf; das Tiefbauamt hilft bei den vorbereitenden Arbeiten, Behinderungen sind nicht zu erwarten.

Auch wenn es nach dieser Aktion in Stuttgart insgesamt 168 Stolpersteine sein werden, so wartet doch eine weitaus größere Zahl noch auf die Verlegung. Die Initiativen haben für ihren Bereich zum Teil ganz unterschiedliche Konzepte entwickelt; sie reichen vom Lehrpfad bzw. Rundgang über namentliche Patenschaften bis hin zu einer Pflege lokalhistorischer Bezüge, die weit über die verlegten Stolpersteine hinausgehen.