Im Juli 2020 wurden an der Neuen Weinsteige im Stuttgarter Süden vier Stolpersteine für die Familie Wissmann gesetzt. Hier hatte die Familie bis April 1939 gewohnt. Als Geschäftsführers des Oberrats der Israelitischen Gemeinde Württembergs in Stuttgart organisierte Julius Wissmann die ‚Kindertransporte‘ der Jüdischen Gemeinde nach England.
Nach den Novemberpogromen 1938 wurde Wissmann von der Gestapo zehn Tage inhaftiert und in der berüchtigten „Büchsenschmiere“ festgehalten. Nur knapp entging er der Deportation nach Dachau. Nach seiner Entlassung führte Wissmann seine Arbeit zur Rettung württembergischer Juden bis zu seiner Flucht – mit seiner Frau und den zwei Kindern – im April 1939 fort.
Yan Wissmann, der in Brasilien aufwuchs und seit einigen Jahren in Deutschland lebt, stellt bei der Matinee am Sonntag, den 23. Juli 2023 um 11 Uhr im Hotel Silber seinen Uropa Julius Wissmann und dessen Wirken in der Israelitischen Gemeinde Württembergs in den Jahren 1924 bis 1939 vor. Im Anschluss spricht er mit Michael Kashi vom Vorstand der Israelitischen Gemeinde Württembergs über die Perspektiven jüdischen Lebens und jüdischer Kultur im heutigen Deutschland (Gesprächsmoderation: Harald Stingele).
Veranstalter*innen:
Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V.,
Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs, Stuttgarter Stolperstein-Initiativen
Den Flyer zur Matinee mit Yan Wissmann am 23. Juli 2023 um 11 Uhr im Hotel Silber gibt es hier zum Download