"Im Gedenken der Kinder"
Ausstellung und Veranstaltungsreihe
vom 6. bis 29. November 2013
Über siebzig Jahre nach dem Beginn systematischer Tötungen an geistig und körperlich behinderten Menschen 1939/40 erinnern die Veranstalter an das dunkle Kapitel der sog. „Kindereuthanasie“ in Deutschland. Der staatlich organisierte Rassismus führte auch zu zahlreichen medizinischen Verbrechen an kranken und behinderten Kindern und Jugendlichen. Über 10.000 von ihnen fielen bis 1945 den verschiedenen Programmen zur Vernichtung „lebensunwerten Lebens“ – vor allem der „Kinder-Aktion“ und der Gasmordaktion „T4“ – zum Opfer.
Einen eindrücklichen Blick auf diese Verbrechen liefert die Ausstellung "Im Gedenken der Kinder - Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit", die nun vom 6. - 29. November im Stuttgarter Rathaus zu sehen ist. Sie benennt auch das Städtische Kinderkrankenhaus Stuttgart als einen der Tatorte.
Die Ausstellung bildet den zentralen Ausgangspunkt für ein vielfältiges Begleitprogramm, hier der Überblick:
Alle Veranstaltungsorte sind barrierefrei erreichbar.
Mi, 6.11.2013, 18 Uhr
Rathaus, 2. OG, Foyer
Eröffnung mit Einführung
Bürgermeister Werner Wölfle eröffnet die Ausstellung,
zur Einführung spricht Dr. phil. Thomas Beddies, der die Ausstellung für die Historische Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) konzipiert hat. Er ist stellv. Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin an der Charité – Universitätsmedizin, Berlin ...mehr
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Fr, 8.11.2013, 20 Uhr
Treffpunkt Rotebühlplatz, vhs, EG, Theodor-Bäuerle-Saal
Eugenik – nur ein historisches Problem?
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Swantje Köbsell, Bremen ...mehr
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Di, 19.11.2013, 18 – 21.30 Uhr
Rathaus, 4. OG, Großer Sitzungssaal
Geschichte und Erinnerung.
Das Schweigen beenden: NS-"Euthanasie"-Verbrechen an Minderjährigen im Deutschen Südwesten
Vorträge und Diskussion mit Thomas Oelschläger, Münster; Dr. Frank Janzowski, Wiesloch; Dr. Karl-Horst Marquart, Stuttgart; Dr. Gudrun Silberzahn-Jandt, Esslingen
Moderation: Dr. Jens Gründler, Stuttgart ...mehr
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Do, 21.11.2013, 18 – 21 Uhr
Rathaus, 3. OG, Kleiner Sitzungssaal
Filmschau I: "Ich klage an"
NS-Propagandafilm von 1941
Einführung und Diskussion mit Hanns-Georg Helwerth vom Stadtmedienzentrum Stuttgart am Landesmedienzentrum BW und Thomas Stöckle, Leiter der Gedenkstätte Grafeneck ...mehr
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Fr, 22.11.2013, 19 Uhr
Rathaus, 3. OG, Kleiner Sitzungssaal
Krankenpflege im Nationalsozialismus
Vortrag von Herbert Weisbrod-Frey, Berlin
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Mi, 27.11.2013, 19 Uhr
Rathaus, 3.OG, Kleiner Situngssaal
Filmschau II: "Sichten und Vernichten"
Dokumentarfilm von Ernst Klee über Psychiatrie im Nationalsozialismus
Einführung und Diskussion mit Thomas Stöckle, Leiter der Gedenkstätte Grafeneck ...mehr
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Fr, 29.11.2013, 18 Uhr
Rathaus, 4. OG, Großer Sitzungssaal
Der gute Tod – das bessere Leben?
Ethische Fragen mit praktischen Beispielen zum heutigen Umgang mit unheilbar kranken Kindern
Bürgermeister Werner Wölfle, Stuttgart, Prof. Dr. med. Dr. phil. Urban Wiesing, Tübingen,
Beiträge vom Ethik-Komitee des Olgahospitals Stuttgart, Wohngruppe für apallische Kinder, Diakonie Stetten,
Tanzperformance mit Laura Brückmann
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Die Veranstalter:
AK-"Euthanasie" der Stuttgarter Stolpersteininitiativen,
ver.di Betriebsgruppe Klinikum Stuttgart und
Landeshauptstadt Stuttgart Referat Krankenhausbereich
ZEITGENOSSE DEMNIG
Für die SWR-2-Reihe "Zeitgenossen" hat Andreas Langen mit Gunter Demnig, Erfinder der Stolpersteine, gesprochen...
Podcast "gedenkworte" Akademie für gesprochenes Wort - Uta-Kutter- Stiftung und Initiative Stolpersteine Stuttgart-Ost
Das Sprecherensemble der Akademie für gesprochenes Wort spricht die Geschichte der Personen hinter den Stoplersteinen. Ein gemeinsames Projekt der Akademie für gesprochenes Wort und der Initiative Stolpersteine Stuttgart-Ost
STOLPERBLICK - StolperKunst in Corona-Zeiten
Künstler*innen bleiben gerade auch in diesen Zeiten präsent und begegnen einem konkreten Stuttgarter Stolperstein oder einem anderen Ort, der in Stuttgart an die Verfolgungen in der NS-Zeit erinnert
http://www.stolperkunst.de/stolperblick-stolperkunst-in-coronazeiten/
Silke Arning auf SWR2 über das Los der Zwangsarbeiter im Lager auf der Schlotwiese
StolperKunst belebt Erinnerung
...ein Projekt der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen gegen Geschichtsvergessenheit!
Warum Stolpersteine?
Für Hannelore Levi und ihre Eltern Berta und Ernst, letztere 1942 in Riga ermordet, wurden im Herbst 2017 Stolpersteine in Stuttgart verlegt. Pip McCosh (*1965, Neuseeland), Tochter von Hannelore Levi (*1928, Stuttgart, gest. 2012, Neuseeland) schrieb am 22. Januar 2018 eine e-mail, die anschaulich zeigt, dass Stolpersteine ihre Schleifen bis ins Hier und Jetzt ziehen...
Übersichtskarte der Stolpersteine
in der Reihe TÜBINGER JUDAISTISCHE STUDIEN erschienen:
Briefe zur JÜDISCHEN EHEVERMITTLUNG 1911-1921
Publikationen aus dem Stuttgarter Norden
Broschüre über „Else Kahn, geb. Jeselsohn. Nachgetragene Würde – nachgetragene Liebe. Eine Lebensgeschichte“
Broschüre „Der Killesberg unterm Hakenkreuz"
Der Stuttgarter "Judenladen": Ein fast vergessenes Stück Stuttgarter Stadtgeschichte
Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern
Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier
Das jüdische Zwangsaltenheim in Eschenau und seine Bewohner
Herausgegeben von Martin Ulmer und Martin Ritter
Aus dem KZ Theresienstadt: "Was mich aufrecht erhielt, war die Post ..."
Postkarten aus Theresienstadt von Gertrud Nast-Kolb an ihre Tochter Ilse in Stuttgart (1944-1945)
heraus-gegeben von Margot Weiß
Verlegt
Krankenmorde 1940-41 am Beispiel der Region Stuttgart
heraugegeben von Elke Martin
Ernst Köhler
im August 1940 in Grafeneck ermordet - weil er krank war
weiter
Walter, Hanna, Sofie, Rose, Erich, Auguste, Albert und Werner Levi
die ganze Familie wurde von den Nazis auf erschreckend gründliche Weise vernichtet weiter
Max und Mathilde Henle
Letzter frei gewählter Wohnort:
Hohentwielstrasse 146 B, Stuttgart Süd
Lydia Heilborn und ihre Tochter Gertrud
die Tochter in Grafeneck ermordet, die Mutter in Theresienstadt weiter
Hermine Wertheimer
zwangsevakuiert, deportiert und enteignet weiter