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Herbert Fröhlich, Bönnigheimer Str. 34

Herbert Fröhlich wurde am 2. Mai 1922 in Zuffenhausen geboren. Die Familie, Albert und Paula Fröhlich, die noch eine ältere Tochter Ilse hatten, lebte damals in der Hermannstraße 34 in Zuffenhausen, die 1938 in Bönnigheimer Straße umbenannt wurde.

Im Jahr 1935 wurde Herbert Fröhlich vom Jugendamt der Stadt Stuttgart in die Heil- und Pflegeanstalt Mariaberg bei Gammertingen eingewiesen, wo er bis 1940 lebte. In diesem Jahr wurde er wie 61 weitere Patient*innen aus Mariaberg in zwei Transporten nach Grafeneck deportiert. Herbert Fröhlich wurde mit dem zweiten Tarnsport im Dezember 1940 nach Grafeneck gebracht. Es war zugleich der letzte Transport, der Menschen mit Behinderung in diese Tötungsanstalt verlegte.

Über diesen zweiten Transport gibt es einen Bericht des Pflegepersonals aus Mariaberg, in dem auch Herbert Frölich genannt wird. „Den restlichen 20, die [im Dezember 1940 aus Mariaberg] abtransportiert werden sollten, sagten wir, sie kämen jetzt in eine andere Anstalt, es sei ja bei uns durch die Stettener alles überfüllt, dort sei es auch schön. Vertrauensvoll folgten sie – nur Bauer und Fröhlich weinten – teils freudig, teils bedrückt zum Auto, wo sie ihre Nummer erhielten. Dann fuhren sie davon – in eine schönere Heimat!“

Herbert Fröhlich kam am 13. Dezember 1940 nach Grafeneck und wurde dort am selben Tag ermordet. Die Eltern erhielten ein Schreiben mit der Mitteilung, ihr Sohn sei an einer „unheilbaren Diphtherie“ gestorben.

Am 26. November 2024 wurde in der Bönnigheimer Straße 34 ein Stolperstein für Herbert Fröhlich verlegt.

Recherche und Text: Sonja-Maria Bauer, Stolperstein-Initiative Stuttgart-Zuffenhausen