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Emma Schwab, Glemsgaustr. 27

Am 1.12.1894 wird Emma als letztes von sieben Kindern geboren.
Ihr Vater, Heinrich Schwab, ist der Metzgermeister und Kronenwirt in Weil im Dorf. Das Gasthaus stand in der damaligen Marktstraße 14, spätere Hindenburgstraße 413, jetzt Glemsgaustraße 27. Vom 7. Lebensjahr an geht Emma fünf Jahre lang mit recht gutem Erfolg zur Schule, wird dann aber wegen einer Kniegelenksentzündung aus der Schule genommen. 1908 stirbt der Vater im Alter von 65 Jahren.

Emma und ihre Mutter leben bei Wilhelm Schwab, der die Nachfolge seines Vaters als Kronenwirt angetreten hat. Der Bruder behandelt Emma schlecht, und so lebt sie ab 1915 zehn Jahre lang bei einer Schwester, deren Mann an einem anderen Ort ebenfalls eine Gastwirtschaft betreibt. Auch da wird sie übel behandelt und vom Schwager so geschlagen, dass sie für zwei Wochen ins Krankenhaus kommt! Sie kehrt für ein Jahr nach Weilimdorf zurück zur Mutter und zum Bruder mit Familie.

1925 hält sie die häusliche Situation nicht mehr aus. Sie sucht sich ein Zimmer, lernt für ein halbes Jahr Nähen und ist in verschiedenen Stellungen in Weilimdorf, Stuttgart und Cannstatt tätig. Zunehmend auftretende Angstzustände und das Gefühl, verfolgt zu werden, führen zu häufigen Zimmerwechseln.

Am 25.9.1931wird sie im Bürgerhospital aufgenommen – vermutlich auf eigenen Wunsch. Kurz darauf lebt sie von 1931 bis 1940 in der Heilanstalt Christophsbad in Göppingen. Die Diagnose lautet Schizophrenie. Nur sechs Monate verbringt sie dann noch in der Heilanstalt Weinsberg, von wo sie am 10.12.1940 nach Grafeneck „verlegt“ und in der dort eingerichteten Gaskammer am selben Tag ermordet wird.

Damit Emma Schwab nicht vergessen wird, erhielt sie am 4. März 2022 einen Stolperstein.
Bis in die 1960er Jahre blieb das Gasthaus Krone bestehen. Heute ist dort ein Neubau.

Recherche und Text: Elke Martin, Heinz und Hildegard Wienand, Stolperstein-Initiative Feuerbach/Weilimdorf