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Berta Göpfert, Brackenheimer Str. 25

Berta Göpfert: Krank durch unglückliche Liebe

Berta Göpfert wurde am 3.9.1904 als jüngstes Kind des Chauffeurs Jakob Göpfert und seiner Frau Anna geboren. Sie hatte zwei Brüder, von denen einer im ersten Weltkrieg nach einem Giftgasangriff starb, und eine Schwester. Der Vater war streng, die Mutter eher sanft.

Berta besuchte die Volksschule in Zuffenhausen. Sie war intelligent, las viel und gern – manchmal ganze Nächte lang – und war eine gute Schülerin. Später berichtete ihr Schwager: „man sei kaum mitgekommen in der Konversation mit ihr.“ Sie war ein gesundes Mädchen, blieb nach der Schule zu Hause und half der Mutter, später im Haushalt der verheirateten Schwester. Sie lebte zurückgezogen, hatte keine Freundinnen und erst mit 24 Jahren eine Beziehung zu einem streng religiösen Mann. Er verbot ihr ins Kino, Café oder sonst irgendwo hin außer in die Kirche zu gehen. Nach einem halben Jahr zerbrach die Beziehung. Berta litt an der Trennung, aß nicht mehr und wurde apathisch. Schließlich machte sie einen Selbstmordversuch mit Gas. Sie wurde gerettet, aber ihr psychischer Zustand verschlimmerte sich immer mehr. Ihre Eltern wussten nicht mehr aus noch ein. Sie brachten sie am 25.6.1930 ins Stuttgarter Bürgerhospital. Dort besserte sich ihr Zustand nicht. So wurde sie  am 10.7.1930 in die Heilanstalt Weinsberg geschickt. Von dort wurde sie am 8.5.1940 nach Grafeneck transportiert und ermordet.

Recherche & Text: Elke Martin und Inge Möller, Initiative Stolpersteine Stuttgart-Zuffenhausen.

Quelle: Gedenkstätte Grafeneck, Bundesarchiv Berlin.