Die 90-jährige Holocaust-Überlebende Eva Weyl aus den Niederlanden war vom 14. bis 18. Juli 2025 in Stuttgart und hat in dieser Woche fünf Schulen in verschiedenen Stadtteilen besuchen, um ihre Geschichte und die ihrer Familie zu erzählen. Ihre Vorträge fanden statt im Evangelischen Heidehof-Gymnasium, im Karls-Gymnasium, in den Kolping-Schulen, im Schickhardt-Gymnasium und im Gymnasium Korntal-Münchingen.
Die Stuttgarter Stolperstein-Initiativen haben Eva Weyl bei einer Verlegung im November 2024 kennengelernt und nach Stuttgart eingeladen. Eva Weyls Familie mütterlicherseits stammt aus Stuttgart und deswegen lagen ihr der Besuch und die Vorträge in Stuttgart Schulen besonders am Herzen. Viele Rektor:innen und Lehrer:innen sind mit großem Interesse darauf eingegangen. In den fünf Schulen hat Eva Weyl außerordentlich lebendige Vorträge über ihr Leben gehalten. Es gab jeweils viele interessierte Fragen der Schüler:innen.
Eva Weyl ist 1935 im niederländischen Arnhem geboren, wohin ihre Eltern vor dem NS-Regime geflohen waren. Im Januar 1942 wurde die Familie im Lager Westerbork interniert. Von dort wurden insgesamt 107.000 Menschen zu den KZs im Osten verschleppt und fast alle dort ermordet. Mehrfach und nur durch viel Glück konnte die Familie den Deportationen entgehen und wurde im April 1945 befreit.
Seit fast 20 Jahren sucht Eva Weyl regelmäßig das Gespräch und den Kontakt mit Jugendlichen. Sie hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, ihre Geschichte weiterzugeben. Ihr Anliegen formuliert sie den Schülerinnen und Schülern gegenüber so: »Denn ihr seid jetzt meine Zweitzeugen. Vergesst das nicht. Ich brauche euch, um meine Geschichte weiter zu erzählen.« (siehe Webseite der Zweitzeugen)
Über ihren Besuch und die Vorträge berichteten Stuggi-TV, Andreas Langen für den SWR sowie die Stuttgarter Zeitung/Nachrichten (Link folgt).