Maria Bluthard
Maria Bluthard wurde am 2. Oktober 1901 in Hedelfingen geboren und dort am 20. Oktober 1901 in der evangelischen Kirche getauft. Am 11. April 1915 wurde sie dort auch konfirmiert. Mit ihrer Familie wohnte sie in der Ruiter Straße 37 im 1. OG. Die Familie zog 1929 um in die Gartenstraße 29, 2. OG. Zu dieser Zeit lebte Maria bereits in der Anstalt Winnental. Im Krankenblatt wird sie sowohl Maria als auch Marta genannt. Als Diagnose ist dort Dem. Praecox, Hebephrenie vermerkt.
Ihre Eltern waren Gustav Bluthard, Gürtlermeister, und Sofie Katharine, geb. Weeber - verstorben (Angaben von 1923). Wir können vermuten, dass Marta Maria nach dem Tod ihrer Mutter in die Anstalt Winnental eingewiesen wurde. Am 30. Mai 1940 wurde sie nach Grafeneck deportiert und dort noch am gleichen Tag ermordet.
Verantwortlich für die Recherche: Initiative Stolpersteine Stuttgart-Neckarvororte/Hedelfingen.
Quelle/Nachweise:
Aufenthalt in Winnental vom 13. September 1923 bis 30. Mai 1940, (Aufnahmebuch Winnental Nr. 4752); Deportations- und Todesdatum: 30. Mai 1940 (Verlegungsliste Winnental und Gedenkbuch Grafeneck).
Angaben aus dem Familienregister der Ev. Kirchengemeinde Hedelfingen und dem Staatsarchiv Ludwigsburg F 235 III Büschel 77. Eine Entschädigungsakte existiert nicht.
Der Künstler Gunter Demnig verlegt den Gedenkstein dort, wo Maria Bluthard bis zum Alter von 22 Jahren gelebt hat und ruft sie damit wieder ins Gedächtnis ihres Geburtsortes. Schüler der benachbarten Grund- und Realschule Steinenberg gestalten die Verlegung und luden anschließend in die Cafeteria der Schule ein.
ZEITGENOSSE DEMNIG
Für die SWR-2-Reihe "Zeitgenossen" hat Andreas Langen mit Gunter Demnig, Erfinder der Stolpersteine, gesprochen...
Podcast "gedenkworte" Akademie für gesprochenes Wort - Uta-Kutter- Stiftung und Initiative Stolpersteine Stuttgart-Ost
Das Sprecherensemble der Akademie für gesprochenes Wort spricht die Geschichte der Personen hinter den Stoplersteinen. Ein gemeinsames Projekt der Akademie für gesprochenes Wort und der Initiative Stolpersteine Stuttgart-Ost
STOLPERBLICK - StolperKunst in Corona-Zeiten
Künstler*innen bleiben gerade auch in diesen Zeiten präsent und begegnen einem konkreten Stuttgarter Stolperstein oder einem anderen Ort, der in Stuttgart an die Verfolgungen in der NS-Zeit erinnert
http://www.stolperkunst.de/stolperblick-stolperkunst-in-coronazeiten/
Silke Arning auf SWR2 über das Los der Zwangsarbeiter im Lager auf der Schlotwiese
StolperKunst belebt Erinnerung
...ein Projekt der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen gegen Geschichtsvergessenheit!
Warum Stolpersteine?
Für Hannelore Levi und ihre Eltern Berta und Ernst, letztere 1942 in Riga ermordet, wurden im Herbst 2017 Stolpersteine in Stuttgart verlegt. Pip McCosh (*1965, Neuseeland), Tochter von Hannelore Levi (*1928, Stuttgart, gest. 2012, Neuseeland) schrieb am 22. Januar 2018 eine e-mail, die anschaulich zeigt, dass Stolpersteine ihre Schleifen bis ins Hier und Jetzt ziehen...
Übersichtskarte der Stolpersteine
in der Reihe TÜBINGER JUDAISTISCHE STUDIEN erschienen:
Briefe zur JÜDISCHEN EHEVERMITTLUNG 1911-1921
Publikationen aus dem Stuttgarter Norden
Broschüre über „Else Kahn, geb. Jeselsohn. Nachgetragene Würde – nachgetragene Liebe. Eine Lebensgeschichte“
Broschüre „Der Killesberg unterm Hakenkreuz"
Der Stuttgarter "Judenladen": Ein fast vergessenes Stück Stuttgarter Stadtgeschichte
Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern
Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier
Das jüdische Zwangsaltenheim in Eschenau und seine Bewohner
Herausgegeben von Martin Ulmer und Martin Ritter
Aus dem KZ Theresienstadt: "Was mich aufrecht erhielt, war die Post ..."
Postkarten aus Theresienstadt von Gertrud Nast-Kolb an ihre Tochter Ilse in Stuttgart (1944-1945)
heraus-gegeben von Margot Weiß
Verlegt
Krankenmorde 1940-41 am Beispiel der Region Stuttgart
heraugegeben von Elke Martin
Ernst Köhler
im August 1940 in Grafeneck ermordet - weil er krank war
weiter
Walter, Hanna, Sofie, Rose, Erich, Auguste, Albert und Werner Levi
die ganze Familie wurde von den Nazis auf erschreckend gründliche Weise vernichtet weiter
Max und Mathilde Henle
Letzter frei gewählter Wohnort:
Hohentwielstrasse 146 B, Stuttgart Süd
Lydia Heilborn und ihre Tochter Gertrud
die Tochter in Grafeneck ermordet, die Mutter in Theresienstadt weiter
Hermine Wertheimer
zwangsevakuiert, deportiert und enteignet weiter