StolperKunst
Stolpersteine bilden das größte dezentrale Mahnmal der Welt, allein 800 liegen in Stuttgart, von bürgerschaftlichem Engagement getragen und durch Spenden finanziert.
Kunst belebt Erinnerung. Deshalb haben sich die Stuttgarter Stolperstein-Initiativen mit Kunstinstitutionen und Künstlern verbündet, um mit StolperKunst die Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit zu stimulieren und mit der Gegenwart zu verknüpfen. Die Aufforderung der Stolpersteine soll aufgegriffen und die Frage „Was geht es uns heute an?“ neu gestellt werden. In einer Zeit, wo Unkenntnis, daraus entspringende Unsicherheit und Angst zum Wiederaufleben rechter Ideologien führen, möchten die Beteiligten durch neue Ansätze, kritische Auseinandersetzung und kunstübergreifende Aktionen konkrete Stuttgarter Schicksale ins Hier und Jetzt holen: in Ateliers und Galerien, auf Bühnen und in Konzertsäle, in den öffentlichen Raum und in private Wohnungen …
Ein Initiativkreis hat sich gebildet, erste Ideen und Projekte wurden skizziert und teilweise auch schon umgesetzt. Einigkeit besteht darüber, dass der Art künstlerischer Mitwirkung keine Grenzen gesetzt sind. Ob Lesung, Installation, Grafik, Skulptur, Konzert oder Aufführung – willkommen ist, was die Erinnerung belebt und zum Nachdenken anregt. Anlässe können Gedenktage, Stolperstein-Verlegungen oder besondere Ereignisse wie die 2018 anstehende Eröffnung des Lern- und Gedenkortes „Hotel Silber“ sein. Alle Kunst- und Kulturschaffenden sind zur Beteiligung eingeladen.
Die Initiatoren:
Harald Stingele und Rainer Redies
Gabriele Hintermaier und BorisBurgstaller
Kontakt: Rainer Redies, Mergentheimer Straße 13, 70372 Stuttgart, rainer36@gmx.net
STOLPERBLICK - StolperKunst in Corona-Zeiten
Künstler*innen bleiben gerade auch in diesen Zeiten präsent und begegnen einem konkreten Stuttgarter Stolperstein oder einem anderen Ort, der in Stuttgart an die Verfolgungen in der NS-Zeit erinnert
http://www.stolperkunst.de/stolperblick-stolperkunst-in-coronazeiten/
Silke Arning auf SWR2 über das Los der Zwangsarbeiter im Lager auf der Schlotwiese
StolperKunst belebt Erinnerung
...ein Projekt der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen gegen Geschichtsvergessenheit!
Warum Stolpersteine?
Für Hannelore Levi und ihre Eltern Berta und Ernst, letztere 1942 in Riga ermordet, wurden im Herbst 2017 Stolpersteine in Stuttgart verlegt. Pip McCosh (*1965, Neuseeland), Tochter von Hannelore Levi (*1928, Stuttgart, gest. 2012, Neuseeland) schrieb am 22. Januar 2018 eine e-mail, die anschaulich zeigt, dass Stolpersteine ihre Schleifen bis ins Hier und Jetzt ziehen...
Übersichtskarte der Stolpersteine
in der Reihe TÜBINGER JUDAISTISCHE STUDIEN erschienen:
Briefe zur JÜDISCHEN EHEVERMITTLUNG 1911-1921
Publikationen aus dem Stuttgarter Norden
Broschüre über „Else Kahn, geb. Jeselsohn. Nachgetragene Würde – nachgetragene Liebe. Eine Lebensgeschichte“
Broschüre „Der Killesberg unterm Hakenkreuz"
Der Stuttgarter "Judenladen": Ein fast vergessenes Stück Stuttgarter Stadtgeschichte
Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern
Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier
Das jüdische Zwangsaltenheim in Eschenau und seine Bewohner
Herausgegeben von Martin Ulmer und Martin Ritter
Aus dem KZ Theresienstadt: "Was mich aufrecht erhielt, war die Post ..."
Postkarten aus Theresienstadt von Gertrud Nast-Kolb an ihre Tochter Ilse in Stuttgart (1944-1945)
heraus-gegeben von Margot Weiß
Verlegt
Krankenmorde 1940-41 am Beispiel der Region Stuttgart
heraugegeben von Elke Martin
Ernst Köhler
im August 1940 in Grafeneck ermordet - weil er krank war
weiter
Walter, Hanna, Sofie, Rose, Erich, Auguste, Albert und Werner Levi
die ganze Familie wurde von den Nazis auf erschreckend gründliche Weise vernichtet weiter
Max und Mathilde Henle
Letzter frei gewählter Wohnort:
Hohentwielstrasse 146 B, Stuttgart Süd
Lydia Heilborn und ihre Tochter Gertrud
die Tochter in Grafeneck ermordet, die Mutter in Theresienstadt weiter
Hermine Wertheimer
zwangsevakuiert, deportiert und enteignet weiter