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Günter Granitzer, Feuerbacher Weg 203

„Kindereuthanasie“
Vor 80 Jahren verpflichteten die Behörden Hebammen, Ärzte und Kliniken zur Meldung kranker und behinderter Kinder. Den Eltern machten sie Hoffnung, die Krankheit ihres Kindes könne in einer „Kinderfachabteilung“ erfolgreich behandelt werden. In Wirklichkeit wurden die Kinder meist schon kurz nach ihrer Einweisung getötet. Von 1939 bis 1945 wurden im deutschen Reich etwa 5.000 Kinder ermordet.
In Feuerbach und Stuttgart-Nord erinnern seit dem 04.11.2019 Stolpersteine an drei Babies, die im Städtischen Kinderkrankenhaus in der Türlenstraße umgebracht wurden. Mit nach ihrer Auffassung „lebensunwertem Leben“ hielten die Ärzte sich nicht lange auf.

Feuerbach – Feuerbacher Weg 203
Günter Granitzer kam am 10. Juli 1943 zur Welt. Am 10. Oktober, bereits einen Tag nach seiner Einweisung in die „Kinderfachabteilung“, war er tot.

Feuerbach – Alte Steige 5
Hartmut Kömpf durfte nur vom 6. bis 24. Mai 1944 leben. Vier Tage vor seiner Geburt war sein Vater in einem Lazarett in Lemberg (heutige Westukraine) gestorben.

Stuttgart-Nord – Rebhalde 29
Eva Eckert wurde am 17.Dezember 1944, noch im Jahr ihrer Geburt und fast in Sichtweite der elterlichen Wohnung umgebracht. Als Todesursache gab das Krankenhaus „Mongolismus“ an, obwohl diese Behinderung nicht zum Tode führt. Im Sinne der NS-Medizin lieferte sie jedoch das Mordmotiv.